Württembergischer Kurzhaarklub e.V.
Jagdgebrauchshundverein und Zuchtklub Deutsch-Kurzhaar in Baden-Württemberg

Bericht einer Prüfungsteilnehmerin

Johanna Sumser mit Aila vom Banzger

Nach monatelanger Vorbereitung, Training und zugleich hinfiebern auf dieses große Wochenende, war der Samstag (17.10.) auch schon da: die VGP – und das hieß dann Aufregung pur.


Ich (als 17-Jährige) war mit meinem Vater und der DK Hündin Aila vom Banzger um 5:00 Uhr auf dem Weg nach Forchtenberg zur VGP.


Nach einer längeren Anreise von ca. zwei Stunden, einer ausgiebigen Gassi-Runde waren wir am Treffpunkt  angekommen und wurden von allen Richtern, Mitrichtern,

Vorsitzenden des Württembergischen Kurzhaarclubs, sowie den Revierführen um 8 Uhr begrüßt. Dann folgte auch schon die Gruppeneinteilung. Insgesamt führten 7 Hundeführer ihre Hunde zur VGP. Meine Gruppe bestand aus vier Gespannen. Gleich anschließend hieß es dann aufbrechen. Unter der Anleitung von Revierführerin und zugleich Richterin Dr. Marisa Lechler sind wir ins Revier gefahren.


Nun ging es offiziell los und meine Aufregung und Nervosität wurden immer größer, da diese Prüfung mit meinen 17 Jahren als Erstlingsführerin und keiner allzu großen Erfahrung eine Herausforderung für mich und meine Hündin darstellte – jedoch haben wir dafür zusammen mit meinem Vater als große Unterstützung hart daraufhin gearbeitet und waren somit bestens vorbereitet. Nach einem Lösegang der Hunde stand das erste Prüfungsfach „Standtreiben“ an. Dicht gefolgt von „Fuchs über Graben“, was fast alle Hunde aus meiner Gruppe mit Bravour meisterten.

In dem nächsten Fach „Suche“ konnten alle 4 DK`s ihr Können beweisen und deren Nasengebrauch einsetzen. Hierbei spielte der Wind, die Planmäßigkeit und das Zusammenarbeiten zwischen Führer und Hund eine große und wichtige Rolle. So wurde dann ein Fach nach dem anderen geprüft. Am Wasser angekommen konnten die Hunde Vollgas geben und zeigen, wie gut sie ihre Nase einsetzen und zudem auch lenkbar sind. Als letztes Gespann in der Reihe fieberte ich mit den anderen Hunden und Hundeführern vor uns aufgeregt mit und wartete, bis wir nun endlich an der Reihe waren.

 

Nach jedem Prüfungsfach haben die Richter offen gerichtet und demnach gleich die Punktzahl der einzelnen Hunde mitgeteilt – was einem selber ein gutes Gefühl gibt, da man dann weiß, wo man punktetechnisch liegt und die Prüfer zudem auf jeden Hund einzeln genau eingegangen sind. Nach dem vorerst letzten Fach „Kaninchenschleppe“ war nach 9 Stunden für heute erstmals Schluss. Leider sind gleich am ersten Tag zwei Hundeführer mit ihren Hunden ausgeschieden, somit hat sich an diesem Tag unsere Gruppe halbiert und wir waren nur noch zu Zweit.


Für uns hieß es dann wieder eine 2-stündige Autofahrt nach Hause, um dort zu schlafen und Kraft zu tanken. Am nächsten Tag (18.10) gleich wieder früh raus, erneut 2h Autofahrt, um nochmals Vollgas zu geben und am Ende des Tages mit einer hoffentlich bestandenen Prüfung nach Hause zu fahren.


Heute standen noch 5 zu prüfende Fächer auf der Liste. Darunter auch das Fach „Stöbern“. Der erste Hund vor uns legte gleich zu Beginn eine spitzen 10-minütige Stöberarbeit im Wald hin. Nun waren wir an der Reihe und ich schickte meine Hündin zum Stöbern. Gleich schoss sie los und suchte das ihr zuteilgetes Waldstück ab. Der Richterin zufolge stand sie ein Reh vor, verfolgte es und gab Sichtlaut. Ab da war meine Hündin weg und nicht mehr abrufbar. Eine halbe Stunde der Angst und Bange, stand ich dort ganz unbeholfen rum. Alle Richter gaben ihr Bestes und versuchten sie wiederzufinden. Doch erstmals keine Spur. Nach etwa 30 Minuten kam sie uns dann Gott sei Dank wieder entgegengelaufen. „Das war mein Schreckmoment der diesjährigen VGP“, wie Kai Lechler, der Revierpächter schön sagte. Mit Erleichterung und wieder einem Lächeln im Gesicht, konnten wir uns dann der größten Herausforderung dieser zweitägigen Prüfung stellen: der Schweißarbeit. Vor diesem Fach hatte ich am meisten Bedenken und Bammel, da ich mich mit meiner Unerfahrenheit noch sehr schwer tat, meine Hündin genau zu lesen und ich in dieser Situation auch schnell die Nerven verlor. Trotz einem Rückruf der Richter kamen wir dann endlich zum Stück und haben somit die VGP mit einem zweiten Preis bestanden. Ab da fiel mir ein Stein vom Herzen, da wir auch das letzte – und für mich schwerste Fach – erfolgreich zusammen gemeistert haben.


Ein großer Dank gilt meiner Richtergruppe, bestehend aus Ulrike Krause, Dr. Marisa Lechler und Wilhelm Schutzeichel, die stets für Fragen offen waren und allgemein eine sehr nette Truppe waren.


Ebenso Danke an Kai Lechler, der uns sein Revier für das Wochenende zur Verfügung gestellt hat.


Abschließend kann ich sagen, dass hiermit ein spannendes, aufregendes, lehrreiches und auch erfolgreiches Wochenende zu Ende ging.  



Johanna Sumser

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